Eine hohe Lebensqualität, soziale Absicherungen, lange Elternzeiten: Beim Gedanken an einen Job in Schweden kommen viele ins Schwärmen. Das solltest du bei deiner Bewerbung in Schweden beachten:
Die Bewerbungsunterlagen: Lichtbild, Zeugnisse, Datum und Unterschrift nein, Referenzen ja!
Der Aufbau eines schwedischen Anschreibens entspricht der deutschen Norm. Förmliche Anreden wie „Sehr geehrte Damen und Herren“ kennt man in Schweden nicht – in der Regel reicht ein freundliches „Hej“, ohne den Ansprechpartner beim Namen zu nennen. Schwedische Personaler legen besonders viel Wert auf die Persönlichkeit und Individualität des Bewerbers. Beantworte in deinem Anschreiben die Frage, warum du dich für die Stelle bewirbst und bring deine Motivation für das Unternehmen und das Land Schweden zum Ausdruck. Den größten Eindruck machst du, wenn du auf Schwedisch schreibst, außer die Stellenanzeige ist auf Englisch erschienen.
Der Lebenslauf sollte nicht länger als zwei Seiten sein und deine Arbeitserfahrung in umgekehrter chronologischer Reihenfolge, also mit der aktuellsten Tätigkeit zuerst, auflisten. Anders als hierzulande muss der Lebenslauf nicht mit einem Lichtbild versehen sein – ein Bewerbungsfoto ist in Schweden nicht unbedingt erforderlich. Auch Datum und Unterschrift kannst du getrost weglassen.
Einer viel größeren Bedeutung wird hingegen Referenzen beigemessen. Es empfiehlt sich, am Ende des Lebenslaufes mindestens zwei Kontaktpersonen inklusive Position und Kontaktdaten zu nennen. Hierfür kommen sowohl ehemalige Arbeitgeber, Hochschuldozenten als auch der Leiter deiner Jugendgruppe in Frage. Wichtig: Es kann durchaus sein, dass diese von deinem möglichen Arbeitgeber angerufen werden. Bereite deine Kontaktpersonen also unbedingt darauf vor. Ein Pluspunkt sind bereits bestehende Arbeitskontakte aus Schweden. Kopien deiner Ausbildungs- und Arbeitszeugnisse musst du deinen Bewerbungsunterlagen nicht beifügen.
Bewerbe dich online für deinen neuen Job
Genau wie in Deutschland, sind in Schweden heutzutage fast ausschließlich elektronische Bewerbungen üblich. Ausgeschriebene Stellen findest du zum Beispiel auf der Internetseite des schwedischen Arbeitsamtes Arbetsformedlingen. Die meisten Schweden nutzen die Sozialen Medien zur Jobsuche und Pflege von Geschäftskontakten: Auf den Hochschulen werden sogar Kurse zur Optimierung der professionellen Profile auf LinkedIn angeboten.
So meisterst Du dein Vorstellungsgespräch in Schweden
Vorstellungsgespräche in Schweden sind branchenabhängig mal mehr, mal weniger förmlich. Bei der Kleidung kannst du ruhig zu einem legeren Outfit greifen. Neben den hierzulande üblichen Fragen zur Gehaltsvorstellung und deiner Motivation für die Bewerbung, wirst du in Schweden vermutlich zu deinen Hobbies und deiner Familienplanung gefragt. Schwedische Vorstellungsgespräche können gut anderthalb Stunden dauern – dafür geht es im Vergleich zu Deutschland hier jedoch in der Regel etwas lockerer zu. Manche Arbeitgeber laden ihre Bewerber zu einem zweiten Gespräch ein. Dann kannst du dir schon fast sicher sein, eine Zusage zu bekommen. Der Arbeitsvertrag wird, wie sollte es auch anders sein, bei einer gemütlichen fika unterschrieben.